Informationstechnikbataillon 293
Informationstechnikbataillon 293 | |
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Verbandsabzeichen | |
Aufstellung | 1. April 1958 als GebFmBtl 8, 2005 als FüUstgBtl 293, 1. Juli 2017 als ITBtl 293 |
Staat | Deutschland |
Streitkräfte | Bundeswehr |
Organisationsbereich | Cyber- und Informationsraum |
Truppengattung | Führungsunterstützungstruppe |
Unterstellung | KdoIT-SBw |
Standort | Murnau am Staffelsee, Werdenfelser Kaserne |
Auszeichnungen | Bayern Fahnenband (2023) |
Website | ITBtl 293 |
Führung | |
Kommandeur | Oberstleutnant Andreas Hadersdorfer |
Das Informationstechnikbataillon 293 (ITBtl 293) in Murnau am Staffelsee ist eine Dienststelle des Cyber- und Informationsraumes (CIR) der Bundeswehr und untersteht dem Kommando Informationstechnik-Services der Bundeswehr. Es betreibt mit seinen Soldaten die Informations- und Kommunikationssysteme der Bundeswehr im Einsatz.
Auftrag und Ausrüstung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Informationstechnikbataillon 293 hat den Auftrag, mit seiner Expertise und seinen mobilen IT-Mitteln und Kräften in den Einsatzgebieten die anteilige Informationsversorgung der Bundeswehr bereitzustellen und zu betreiben. So trägt das ITBtl 293 dazu bei, die Vernetzte Operationsführung zu garantieren und die Führungsfähigkeit sicherzustellen. Dazu stellt der Verband Anteile des Kommunikationsnetzes sowie zentrale und dezentrale Anwendungen für den jeweiligen Nutzer bereit. Der Schwerpunkt liegt bei der Unterstützung von Eingreifoperationen. Hierzu stehen Tetrapol, SATCOMBw (Einkanal, RBM, Mehrkanal), Mobiles Kommunikationssystem der Bundeswehr (MobKommSysBw) mit System Trupp, Management Trupp, Netzservice Trupp, Digitalem Richtfunk auf Basis des Internetstandards, HF-Schreibfunk zur Daten- und Sprachübermittlung und lokale verlegefähige Netzwerke der Bundeswehr (LVNBw) zur Verfügung.
Gliederung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Bataillonsführung
- Stabsabteilungen
- S1 – Führungsgrundgebiet 1 (Personal)
- S2 – Führungsgrundgebiet 2 (Militärische Sicherheit)
- S3 – Führungsgrundgebiet 3 (Ausbildung)
- S4 – Führungsgrundgebiet 4 (Logistik)
- S6 – Führungsgrundgebiet 6 (Führungsunterstützung)
- EinsZentr IT – Einsatzzentrale Informationstechnik (Übung und Einsatz der IT-Systeme)
- StZg – Stabszug
- Stabsabteilungen
- 1./ITBtl 293 – Versorgungskompanie
- Technischer Zug (TechnZg)
- Materialgruppe (MatGrp)
- Transportgruppe (TrspGrp)
- Verpflegungsgruppe (VpflGrp)
- Mobiles Kommunikationssystem der Bundeswehr Management-Trupps (MobKommSys Bw)
- 2./ITBtl 293 – Einsatzkompanie
- Mobiles Kommunikationssystem der Bundeswehr System-Trupps (MobKommSys Bw)
- Dezentrale Server Einsatz (DSE)
- Netzservicetrupps (NSTrp)
- 3./ITBtl 293 – Einsatzkompanie
- Lokale verlegefähige Netze der Bundeswehr (LVN Bw)
- Harmonisiertes Führungsinformationssystem der Bundeswehr (HaFIS)
- 4./ITBtl 293 – Einsatzkompanie
- Satellitenkommunikation der Bundeswehr (SATCOM Bw)
- Digitaler Richtfunk (Dig RiFu)
- 5./ITBtl 293 – Einsatzkompanie
- Tetrapol der Bundeswehr (TETRAPOL Bw)
- Receive Broadcast Management und deployable Point-of-Presence (RBM/dPOP)
- 6./ITBtl 293 – Ergänzungstruppenteil (ErgTrT)
- Service Delivery Point groß (SDP groß)
- Service Delivery Point klein (SDP klein)
Geschichte
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Datum | Ereignis |
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1. Apr. 1958 | Aufstellung des Gebirgsfernmeldebataillons 8 (GebFmBtl 8) als Teil der 1. Gebirgsdivision auf der Basis der seit 1956 bestehenden Gebirgsbrigadefernmeldekompanie 104 (GebBrigFmKp 104) in Mittenwald |
1. Juni 1960 | Aufstellung der Fernmeldeausbildungskompanie 1/8 für die Durchführung der Allgemeinen Grundausbildung |
1966 | Das GebFmBtl 8 zieht nach Murnau in die Werdenfelser Kaserne |
1981 | Das GebFmBtl 8 verlegt in die Kemmel-Kaserne in Murnau |
1992 | Das GebFmBtl 8 erhält den Lehrauftrag der Fernmeldeschule und Fachschule des Heeres für Elektrotechnik und wird zum Gebirgsfernmeldelehrbataillon 8 (GebFmLehrBtl 8) umbenannt |
1994 | Außerdienststellung der Fernmeldeausbildungskompanie 1/8 und der Fahrschulgruppe Murnau Verlegung des Bataillons zurück in die Werdenfelser Kaserne und Umbenennung in Gebirgsstabs- und Fernmeldelehrbataillon 8 (GebSt/FmLehrBtl 8) |
1997 | 4./GebSt/FmLehrBtl 8 wird in 8./Ausbildungskompanie transformiert und nach Mittenwald verlegt |
1999 | Hilfeeinsatz des Bataillons beim Pfingsthochwasser 1999 Abstellung von 80 Soldaten zur Kosovo Force (KFOR) |
2000 | Einsatz von 62 Soldaten auf dem Balkan im ehemaligen Jugoslawien (KFOR und SFOR) |
2001 | Das Bataillon wird der Führungsunterstützungsbrigade 2 in Ulm unterstellt. Auflösungsbeschluss des Bataillons bis zum 30. September 2004 Das Bataillon stellt für das 2. Einsatzkontingent Task Force Fox, Mazedonien insgesamt 68 Soldaten bereit. |
2002 | Hilfeleistung während des Hochwassers im Landkreis |
2003 | 49 Soldaten des GebSt/FmLehrBtl 8 verlegen als Teil von ISAF nach Kabul |
2004 | Auflösungsbeschluss wird ausgesetzt und die 1997 aufgestellte Ausbildungskompanie aus Mittenwald verlegt zurück nach Murnau |
2005 | Einsatz des Bataillons beim Hochwasser in Eschenlohe und Garmisch-Partenkirchen |
1. Okt. 2005 | Das GebSt/FmLehrBtl 8 wird in Führungsunterstützungsbataillon 293 (FüUstgBtl 293) umbenannt und in die Streitkräftebasis (SKB) eingegliedert |
2006 | Außerdienststellung der 8./GebSt/FmLehrBtl 8 (Grundausbildung) |
2008 | Aufstellung der Ausbildungskompanie 6./FüUstgBtl 293 (Grundausbildung) |
2009 | Abstellung von 42 Soldaten zu KFOR- und ISAF |
12. Sep. 2023 | Verleihung des Fahnenbandes des Freistaates Bayern[1] |
Das Bataillon erhält 2009 eine weitere Einsatzkompanie. Die 5./FüUstgBtl 293 wird aufgestellt.
Zum 1. Dezember 2013 wird das Bataillon umgegliedert. Die DCM-Züge der Einsatzkompanien werden dabei aufgelöst und es entstehen Schwerpunktkompanien, mit systemspezifischen Zügen. Zur Einnahme der neuen Gliederung wechselt ein Großteil des Personals – bataillonsintern – den Dienstposten. Weiterhin wird das – dem Bataillon übergeordnete – Führungsunterstützungsregiment 29 aufgelöst und die Unterstellung wechselt zum Führungsunterstützungskommando der Bundeswehr (FüUstgKdoBw).[2]
Im Herbst 2015 nimmt das Bataillon – mit ca. 60 Soldaten – an der NATO-Großübung Trident Juncture 2015 teil. Die Soldaten des Bataillons stellen dabei die Anbindung von deutschen Kräften – in Portugal, Spanien und Italien – sicher.[3]
Zum 1. Juli 2017 wechselt das Bataillon seine Unterstellung. Es wird vom Organisationsbereich Streitkräftebasis dem neuen Organisationsbereich Cyber- und Informationsraum (CIR) zugeordnet und dem Kommando Informationstechnik der Bundeswehr (KdoITBw) unterstellt. Im Zuge dieses Unterstellungswechsels erfolgt die Umbenennung in Informationstechnikbataillon 293 (ITBtl 293).
Das Bataillon feiert im Jahr 2018 sein 60-jähriges Bestehen. Es trug im Laufe dieser Zeit verschiedene Namen, angefangen von Gebirgsfernmeldebataillon 8 über Gebirgsstabs- und Fernmeldelehrbataillon 8, Führungsunterstützungsbataillon 293 bis hin zu Informationstechnikbataillon 293.[4]
Am 9. Juni 2018 richtet das Informationstechnikbataillon 293 – als einer von 16 Standorten – den Tag der Bundeswehr in Murnau aus.[5]
Am 27. September 2018 übergab nach knapp drei Jahren Führung Oberstleutnant Jürgen Eckert das Kommando an seinen Nachfolger, Oberstleutnant Marc Richter.[6]
Am 28. April 2022 erfolgte die Übergabe von Oberstleutnant Richter, der zum I. Deutsch-Niederländisches Corps wechselt, an Oberstleutnant Stefan Eisinger.[7]
Die Kommandeure
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Name | von | bis |
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Oberstleutnant Andreas Hadersdorfer | 2024 | - |
Oberstleutnant Stefan Eisinger | 2022 | 2024 |
Oberstleutnant Marc Richter[8] | 2018 | 2022 |
Oberstleutnant Jürgen Eckert[9] | 2015 | 2018 |
Oberstleutnant Dirk Kutscher[10] | 2013 | 2015 |
Oberstleutnant Tim Zahn | 2011 | 2013 |
Oberstleutnant Michael Steinheimer | 2009 | 2011 |
Oberstleutnant Kai Heß[11] | 2006 | 2009 |
Oberstleutnant Rainer Hohmann[12] | 2004 | 2006 |
Oberstleutnant Peter Bauer | 2001 | 2004 |
Oberstleutnant Hunstock | 1998 | 2001 |
Oberstleutnant Meyer | 1996 | 1998 |
Oberstleutnant Exner | 1994 | 1996 |
Oberstleutnant Küpper | 1992 | 1994 |
Oberstleutnant Witschel | 1988 | 1992 |
Oberstleutnant Schweinsteiger | 1986 | 1988 |
Oberstleutnant Geissbauer | 1982 | 1986 |
Oberstleutnant Uebel | 1979 | 1982 |
Oberstleutnant Bader | 1977 | 1979 |
Oberstleutnant Lechner | 1975 | 1977 |
Oberstleutnant Greiner | 1973 | 1975 |
Oberstleutnant Haffke | 1969 | 1973 |
Oberstleutnant Lackner | 1966 | 1969 |
Oberstleutnant Grossler | 1963 | 1966 |
Oberstleutnant Prümm | 1960 | 1963 |
Major Koch | 1958 | 1960 |
Abkürzungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Dig RiFu → Digitaler Richtfunk
- dPOP → deployable Point-of-Presence
- DSE → Dezentrale Server Einsatz
- ErgTrT → Ergänzungstruppenteil
- HaFIS → Harmonisiertes Führungsinformationssystem
- LVN Bw → Lokale verlegefähige Netze der Bundeswehr
- MobKommSys Bw → Mobiles Kommunikationssystem der Bundeswehr
- NSTrp → Netzservicetrupp
- RBM → Receive Broadcast Management
- SATCOM Bw → Satellitenkommunikation der Bundeswehr
- SDP → Service Delivery Point
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Hinweis auf Termine von Staatsminister Dr. Florian Herrmann. In: Pressemitteilungen. Bayerische Staatsregierung, 8. September 2023, abgerufen am 18. September 2023.
- ↑ Donauzeitung: Großer Garnisonstag vor der Regimentsauflösung. Abgerufen am 20. Februar 2023.
- ↑ Nato-Übung: Mit Sack und Pack nach Spanien. Abgerufen am 20. Februar 2023.
- ↑ Murnauer Bataillon feiert 60. Geburtstag. Abgerufen am 20. Februar 2023.
- ↑ Action in der Werdenfelser Kaserne. Abgerufen am 20. Februar 2023.
- ↑ Hptm Henning, Presseoffizier ITBtl 293: Kommandeurwechsel in Murnau: Informationstechnikbataillon 293 unter neuer Führung. In: Antenne: Zeitschrift für Führungsunterstützung der Bundeswehr. Band 24, Nr. 1, 2019, S. 31.
- ↑ Stefan Eisinger übernimmt das Kommando – Marc Richter wechselt zum I. Deutsch-Niederländischen Corps. Abgerufen am 29. April 2022.
- ↑ Informationstechnikbataillon 293 hat neuen Kommandeur. Abgerufen am 20. Februar 2023.
- ↑ Vom Zugführer zum Kommandeur. Abgerufen am 20. Februar 2023.
- ↑ Tim Zahn geht, Dirk Kutscher kommt. Abgerufen am 20. Februar 2023.
- ↑ Nach Gebirgs-Panorama warten nun Akten-Berge. Abgerufen am 20. Februar 2023.
- ↑ Neuer Kommandant nährt Hoffnung. Abgerufen am 26. Februar 2023.
Koordinaten: 47° 41′ 26″ N, 11° 12′ 19,7″ O